Gespanne zeichnen Spuren in märkischen Sand, im Schlepp haben sie Kanonen und wollen ihre Kräfte messen. Wer nun denkt, dieser Satz stammt aus dem 30-jährigen Krieg, der hat sich getäuscht.
Am 16. und 17.Juni 2000 fanden die 5. Offenen Brandenburgischen Landesmeisterschaften und Offenen Beelitzer Stadtmeisterschaften im Vorderladerkanoneschießen statt. Erstmalig nahm auch eine sächsische Mannschaft teil. Aus der schönen Oberlausitz, vom Oberlauf der Spree aus Friedersdorf waren sie angereist. Unsere 3 Kanoniere von der Schützengesellschaft Friedersdorf e.V. traten gegen solche aus ganz Deutschland, so z.B. aus Berlin, Düsseldorf, Schwerin, Nürnberg und Potsdam an. 20 Mannschaften waren angereist, um an den, unseres Wissens in Deutschland einzigen, Meisterschaften im Vorderladerkanoneschießen in Beelitz, teilzunehmen.
Der Aufmarsch der Kanoniere glich einer Reise durch die Zeit. Neben langen Kerls im preußischen Gewand fand man napoleonische „Krieger“ und „Südstaatler“ vom anderen Ufer des großen Teichs. Kurzum ein buntes Völkchen das die Liebe zum Vorderladerkanoneschießen verband. Viele sagten: „Nur böllern macht auf Dauer keinen Spaß“. So zogen Sie am 17.06.2000 um 6.00Uhr in der Frühe zum Wertungsschießen los.
Auf dem Truppenübungsplatz Brück wurde das Wertungsschießen durchgeführt. Die Teams mit den feuerspeienden Rohren standen hier in Reih und Glied. Augenmaß war gefragt, um die Scheiben in 100m Entfernung anzuvisieren. Mit 7 Schuss galt es das Ziel beim Probeschießen zu durchlöchern, was den besten unter ihnen auch gelang. 6 Treffer landeten die Oberlausitzer, ein achtbares Ergebnis. Nun ging es ans Wertungsschießen, wo 5 Schuss auf die Scheibe gebracht werden mussten.
Das sächsische Team der Schützengesellschaft Friedersdorf e.V., mit den Kanonieren Renè und Pierre Gütler und dem Geschützführer Gunter Kloss, trat in der Kategorie „Kanone mit gegossenem Rohr mit und ohne Visierung“ an. Unsere Kanone (58mm) hat keine Visierung und brachte 2 Kugeln ins Ziel. Diese Leistung reichte zum inoffiziellen Titel „Deutscher Meister ohne Visierung“.
Auch im nächsten Jahr werden wir wieder fahren und uns einen offiziellen Titel holen, so der eindeutige Tenor der 3 sächsischen Kanoniere.
Das sie treffen können stellten sie beim anschließenden Schießen auf freihängende Blechtonnen unter Beweis. Das selbsterklärte Ziel, nicht die Tonne zu treffen, gelang. Der Galgen, der die Tonne hielt, fiel.